Faurés Requiem und Werke von Brahms mit dem Hochschulchor Trossingen
Meisterhafte Chorsinfonik

Das ergreifende Requiem von Gabriel Fauré sowie Hölderlin- und Schiller-Vertonungen von Johannes Brahms sind am Freitag, 28. November, gleich zweimal im Konzertsaal der Trossinger Hochschule für Musik zu erleben. Um 11.30 Uhr findet die öffentliche Generalprobe unter der Leitung des Master-Studenten Benedikt Engel statt, um 19.30 Uhr dann das eigentliche Konzert unter der Leitung der Master-Studentin Elisabeth Vöhringer.
Chor, Vokalsolisten und Instrumentalisten der HfM Trossingen interpretieren diese chorsinfonischen Meisterwerke der Romantik unter der künstlerischen Gesamtleitung von Professor Michael Alber. Für beide sind die jeweiligen Konzerte der Abschluss ihres Masterstudiums Chorleitung bei Professor Alber. Die Solopartien im Fauré-Requiem singen die Sopranistin Yasmina Klingel und der Bariton Donghwi Kim, Konzertmeister ist Mathias Neundorf. Eintritt auf Spendenbasis.
Die Werke
Gabriel Fauré charakterisierte in seinem Requiem, anders als die klassischen Requien, weniger die Angst vor dem Tod, sondern schuf vielmehr eine kontemplative und intime Komposition. Zeitgenossen des 1888 in Paris uraufgeführten Werks nannten es ein „Wiegenlied des Todes“. Fauré war bewusst, dass ihm mit diesem Werk und seiner natürlich wirkenden Schlichtheit der Klangsprache etwas Neues gelungen war, ähnlich dem „Deutschen Requiem“ von Johannes Brahms.
Was Brahms mit seinem Requiem kompositorisch erreicht hatte, setzte er in der Vertonung von Friedrich Hölderlins „Schicksalslied“ erfolgreich fort. Vor allem die Orchesterfarben zeigen neue und tiefe Meisterschaft, wenn Brahms Götter- und Menschenwelt eindrucksvoll gegensätzlich charakterisiert – diese mit intensiver Harmonik, jene mit rhythmischer Härte. In der Vertonung von Schillers Dichtung „Nänie“, in der die Vergänglichkeit des Schönen betrauert wird, verarbeitet Brahms den Tod des mit ihm befreundeten und von ihm verehrten Malers Anselm Feuerbach. Er komponierte eine helle und freundliche Totenklage, die seit ihrer Uraufführung in Zürich 1881 immer wieder als eine seiner musikalisch bedeutendsten Werke angesehen wurde.
Der Hochschulchor Trossingen
Neben dem Sinfonieorchester ist der Chor das bedeutendste groß besetzte Ensemble der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen und besteht hauptsächlich aus Studierenden der Schul- und Kirchenmusik sowie der Gesangsklassen. Das Repertoire des Chors zeugt von einer bemerkenswerten Gattungs-, Stil- und Epochenvielfalt und umfasst alle großen chorsinfonischen Werke der Kompositionsgeschichte: von den Oratorien und Passionen Bachs über die Oratorien der Klassik und Romantik sowie der Chorsinfonik des 20. Jahrhunderts bis hin zu zeitgenössischen Werken. Alleinstellungsmerkmal der Trossinger Chorarbeit ist die umfangreiche Einbeziehung der Chorleitungsklasse in die Dirigate der Konzerte. Unter der künstlerischen Leitung von Prof. Michael Alber wurden unter anderem Haydns Schöpfung, Mendelssohn Bartholdys Elias, Cherubinis Requiem, Bruckners Te Deum, chorsinfonische Musik von Brahms und Schumann sowie a cappella-Musik in vielen Konzerten zwischen Bodensee, Stuttgart, Ulm und Schwarzwald aufgeführt.